Meine Erfahrung mit Covid

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mit euch heute gern meine Erfahrung mit Covid teilen. Ich hatte ja in meinem Jahresrückblick erzählt, dass es mich leider erwischt hat und da wurde ich gebeten, meine Erfahrung zu teilen. Das mache ich gern.

Ich bin 27 Jahre, habe keine Vorerkrankung und ein recht gutes Immunsystem. Ich habe meist zweimal im Jahr eine Erkältung, da kann man die Uhr danach stellen, nämlich dann wenn der Wechsel von warm auf kalt bzw. umgedreht kommt. Der Klassiker.

Bei mir fängt es meist mit Halsschmerzen an, die gehen dann 3 Tage, danach geht es mir 2 Tage gut und dann kommt für eine Woche der Schnupfen. Das wars. Ich bin dann meist müde und fühle mich etwas matschig im Kopf, aber innerhalb einer Woche ist das alles dann meist wieder gegessen.

So fing es auch Ende Oktober an, es war grad die Phase, dass es von warm auf kalt ging, man nicht richtig wusste, was man anziehen soll und ich habe mich schon die seit Wochen so gefühlt, als ob ich mich erkälte. Es war grad sehr stressig auf Arbeit und da übergeht man seinen Körper doch mal. Als ich also dann Montag Schnupfen hatte, dachte ich mir: ja endlich kommt die Erkältung, damit das vorbei ist. Ich hatte nur Schnupfen, mir ging es gut, ich bin trotzdem auf Arbeit gegangen, zu der Zeit war (nur) Schnupfen kein typisches Coronasymptom. Ich habe auf Arbeit ein Zweierbüro, dort haben wir regelmäßig gelüftet, ich habe die Kontakte trotzdem vorsorglich eingeschränkt und habe mehr Maske getragen als sonst schon.

Bis Donnerstag hatte ich halt nur den Schnupfen, nichts anderes. Keine Halsschmerzen, kein Husten, kein nichts. Ich habe mich nur ab und müde gefühlt, viel geschlafen nach der Arbeit, was bei einer Erkältung normalerweise auch der Fall ist.

Stutzig bin ich geworden, als ich Freitag dann Fieber hatte. Ich habe kein Fieber. Ich hatte bis jetzt einmal Fieber, als ich eine Angina hatte, sonst nicht. Ich dachte mir, dass ich erstmal nicht auf Arbeit gehe, ich warte eine Stunde, wenn das Fieber bis dahin runter geht, gehe ich, wenn nicht, bleibe ich zuhause. Es ging nicht runter, also habe ich mich krankgemeldet. Da ich im Krankenhaus arbeite, haben wir als Mitarbeiter die Möglichkeiten bei gewissen Symptomen uns testen zu lassen. Fieber über 38° war eine Indikation, also bin ich zu unserer Mitarbeiterambulanz. und habe mich testen lassen. Ich wurde auch untersucht, die Lungen waren vollkommen in Ordnung und auch sonst gab es keine Zeichen, dass ich Corona haben könnte. Bis ich zwei Tage später das Testergebnis hatte. 

An dem Freitag selbst ging es mir wirklich dreckig, ich habe alle 2h geschlafen, mein Fieber ging nicht wirklich runter, ich habe viel getrunken und sonst nicht viel gemacht. Am nächsten Tag hatte ich noch leichte Temperatur, aber es ging mir schon deutlich besser. Ich habe dann etwas Husten bekommen, aber nicht so schlimm, wie ich ihn normalerweise bei einer Erkältung habe.

Nun hatte ich das positive Ergebnis und dachte, dass es doch nicht sein kann. Das Fieber ging schnell wieder weg, ich hatte bestimmt 10 Tage lang sehr hartnäckigen Schnupfen. Außerdem habe ich meinen Geruchssinn verloren, das ist mir aber erst 3 Wochen später aufgefallen, da ich ganz normal geschmeckt habe. Man bekommt 2 Wochen Quarantäne, ab dem ersten Tag der Symptome, das war bei der Montag mit Schnupfen, also hatte ich nur noch eine Woche Quarantäne. Ich war aber zwei Wochen krank geschrieben, was ich auch wirklich gebraucht habe, denn ich war unendlich müde. Ich musste mich die zwei Wochen nachmittags hinlegen und schlafen, weil mich so viel angestrengt hat, obwohl es mir sonst gut ging. Aber ich war einfach mega platt. Wieder so richtig gut und energiegeladen, habe ich mich erst am Ende der dritten Woche gefühlt (die Woche nach der Quarantäne, in der ich noch krankgeschrieben war). 

Ihr seht auf dem Bild, ich sah fertig aus. So habe ich mich auch gefühlt. Da ich mit meinen Eltern und meiner Schwester zusammenwohne (zum Glück in einem großen Haus), musste ich Maske tragen, um die anderen zu schützen. Das hat nur bedingt geholfen, meine Mama und mein Papa waren positiv, meine Schwester nicht. Meine Mama hat grippeähnliche Symptome mit Gliederschmerzen und Fieber, mein Papa Geruchs- und Geschmacksverlust mit ein bisschen Husten. Ihr seht alle sehr unterschiedlich. Mir ging es von allen am schnellsten wieder besser.

Zu den Nachwirkungen kann ich sagen, dass ich ein Corona Hirn habe. Ich habe am Anfang unglaublich viel vergessen. Mir sind die Namen der Kollegen nicht mehr eingefallen, erst nach 2 Minuten überlegen, ich habe mitten beim Gehen vergessen wo ich hinwollte und solche Sachen. Das hat sich wieder deutlich gebessert, aber es ist noch nicht komplett weg.

Ich hatte zum Glück hohe CT Werte, das bedeutet, dass die Infektiosität nicht so hoch ist, man also nicht so ansteckend ist, als mit niedrigen CT Werten.

Ihr seht, bei mir war der Verlauf wirklich mild, wir haben im Haushalt drei Leute, die im Krankenhaus arbeiten, da ist es logisch, dass da einer irgendwann mal mit nach Hause kommt und ich bin auch wirklich froh, dass es vor der (hier) großen Welle passiert ist. Aber ich brauche es auch wirklich nicht nochmal. Es macht auch im Kopf viel mit einem, zu wissen, dass man die anderen angesteckt hat oder vielleicht getan hat, ist wirklich nicht schön.

Es geht aber mittlerweile allen wieder gut und es regt auch einen sehr zum Nachdenken an. Aber das war meine Erfahrung mit Covid. Falls ihr Fragen habt, könnt ihr sie gern in die Kommentare schreiben. Ihr könnt mir auch gern eure Erfahrungen teilen, wenn ihr welche damit habt.

Bis bald.
Eure Therese